1 Einleitung

Die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien bringen grundlegende Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Marktveränderungen werden beschleunigt. Damit stehen das strategische und das operative Management von nahezu allen Unternehmen vor einer großen Herausforderung. Gleichzeitig bietet eine aktive Nutzung der neuen Technologien dem Unternehmen mit den Möglichkeiten zur Realisierung, Individualisierung und Beschleunigung von Marktbearbeitungs- und Wertschöpfungsprozessen adäquate Strategien an, um den veränderten Rahmenbedingungen effektiv und effizient zu begegnen .

Unternehmen werden zu dynamischen und vernetzten Organisationen, in denen Problemlösungskonzepte entwickelt werden, um zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Dies erfordert von  den Führungskräften und Mitarbeitern eines Unternehmens ständiges Lernen in der sich permanent verändernden Arbeitssituation. In diesem Lernprozess ist das Internet   als ein Medium der neuen IuK-Technologie einsetzbar.
 

1.1 Problemstellung

Die technologischen Entwicklungen nehmen Einfluss auf die Weiterbildung. Das Internet vereinigt mehrere große Datenbanken. Die Angaben, die der Nutzer aus dem Netz abrufen kann, müssen auf seine Bedürfnisse bezogen und interpretiert werden. So werden sie für ihn zu relevanten Informationen. Die Aufbereitung und Individualisierung von Wissen  ist die Herausforderung für Weiterbildungsträger im Internet. Der „Lernort Internet“ ermöglicht, jederzeit und von jedem Computer mit Internetanschluss auf die Lerninhalte zuzugreifen. Die Aufbereitung und Anpassung der Lerninhalte auf den individuellen Bildungsbedarf des Lernenden und die Bereitstellung im Internet sind die Aufgaben des Weiterbildungsträgers im Internet.
 
Die Bedienung der Lernbedürfnisse in diesem Geschäftsfeld setzt ein effizientes Marketing-Management voraus. Die Vermarktung von gegenwärtigen Dienstleistungen und die Markteinführung eines Angebotes zum Online-Lernen mit dem Instrument „Internet“, stellen das Marketing vor neuen Herausforderungen. Im Internet herrscht eine höhere Markttransparenz, als es bislang möglich war. Vorraussetzung ist allerdings die Bekanntheit der Internetadressen von allen Anbietern einer Leistung. Die Initiative zur Anwahl der Webseiten geht vom Nutzer bzw. potentiellem Kunden aus. Dies erfordert einen Wechsel in der strategischen Stoßrichtung – von der klassischen Push- zur Pullstrategie im Internet. Die Interaktivität des neuen Mediums ermöglicht ein effizientes Kundenbeziehungsmanagement. Durch die Integration des Kunden in den Leistungserstellungsprozess wird eine Individualisierung der Leistung möglich. Das Marketing erhält über die Informationsfunktion hinaus, die Aufgabe ein Customer-Relationship-Management mit entsprechender Datenbank aufzubauen, damit den Bedürfnissen des Kunden besser als der Wettbewerber entsprochen werden kann.
 

1.2 Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit ist das Aufzeichnen der Möglichkeiten, die Weiterbildungsträger haben, im Internet ihre Dienstleistung anzubieten. Das Internet wird zur Erreichung der kommunikationspolitischen Ziele eingesetzt. Gleichzeitig kann es zur Distribution genutzt werden.

Die Implikation eines neuen Geschäftsfeldes mit einem netzbasiertem Kursangebot kann schrittweise erreicht werden. Die erste Stufe ist die Einrichtung einer Homepage, welche für Electronic Commerce die Basis, und gleichzeitig als Kommunikationsinstrument für das etablierte Geschäftsfeld (Präsenzveranstaltungen) eingesetzt werden kann. Die Generierung eines Kunden-Mehrwertes kann durch Einsatz von Internet-Diensten erfolgen. Marketingforschung stellt eine weitere Option für die Nutzung des Internets dar. Während die ersten drei Möglichkeiten das bisherige Angebot multimedial unterstützen, baut die Angebotsoption Online-Lernen auf diesen Grundlagen auf.

Diese praxisorientierte Arbeit beschäftigt sich mit den Ansätzen zu diesen Basisoptionen im Internet. Die kundenorientierte Gestaltung des Internet-Engagement unter einem strategisch und operativen Marketing sowie die Darstellung von didaktisch-methodischen Konzepten zum Online-Lernen bilden die Schwerpunkte dieser Arbeit. Eine Terminologie der Internet-Technologie ist der Darstellung des netzbasierten Angebotes vorangestellt, wobei auf die technischen Faktoren der Informatik zum Online-Lernen nicht näher eingegangen wird.
 

1.3 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Nach der Einführung in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit erfolgt im 2. Kapitel eine definitorische Begriffsabgrenzung und Darstellung des Untersuchungsgegenstandes der Arbeit. Dabei werden grundlegende Begriffsdefinitionen im Internet und der Einsatz von Marketing im Online-Bereich beschrieben. Die Bedeutung von Electronic Commerce und dessen Einsatzfelder werden ebenso dargestellt wie der Weiterbildungsmarkt. Aus dieser Beschreibung folgt eine Darstellung der Nutzungsmöglichkeiten im Internet aus Sicht der Weiterbildungsträgern. Dieses einleitende Kapitel wird mit einer Beschreibung von Weiterbildung im Internet und den relevanten Rahmenbedingungen abgeschlossen.

Das 3. Kapitel ist der Entwicklung eines netzbasiertem Kursangebotes gewidmet. Ansatzweise werden die wichtigsten Komponenten eines Bildungskonzeptes beschrieben.

Zielformulierung und Zielgruppendefinition sowie die strategischen Optionen für Weiterbildungsträger werden im 4. Kapitel behandelt. Daraus folgt im 5. Kapitel  die operative Umsetzung im Rahmen des Marketing-Instrumentariums. Die Einordnung des Marketing-Tools Internet in die Interdependenz des Marketing-Mixes und der Ansatz eines Customer-Relationship-Management für Weiterbildungsträger stehen zu Beginn der Darstellung der „vier P’s des Marketings“ (product, price, place, promotion). Die Marketinginstrumente werden unter den besonderen Einflussfaktoren der Dienstleistung Weiterbildung und des Internets dargestellt.

In der Schlussbetrachtung (6. Kapitel) werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf weitere Entwicklungstendenzen im Weiterbildungssektor sowie Handlungsempfehlungen für Weiterbildungsträger gegeben.
 
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